Ein beinahe den gesamten Raum umfassendes, überdimensionales Panoramabild einer bunten orientalischen Marktsituation empfing 2017 das Publikum der Kunsthalle Graz. Das einfache Sujet mutiert zu einem monströsen Bild, das für kulturelle Clashes steht. Ein Stück Stoff bewirkt Verunsicherung. Das Kopftuch: Selbst das Gespräch darüber gerät zur Kampfzone. In der islamischen Poesie zum Bestandteil knisternder Erotik stilisiert, ist dieses Kleidungsstück Ausdruck von Ideologisierung geworden. Vor diesem Hintergrund entwickelte G.R.A.M. ein fotografisches Panorama orientalischer Sinnlichkeit. An einem unendlich wirkenden Ladentisch in Istanbul stöbert eine unüberschaubare Menge türkischer Frauen in allen Altersstufen in den bunten Tüchern. Die 60 Quadratmeter große, mit einer Klanginstallation von Josef Klammer unterstütze Arbeit verweist auf opulent-sinnliche Weise auf aktuelle Diskussionen um islamische Bekleidungsvorschriften. 2018 wurde „Sharped Dressed“ im Weltmuseum Wien gezeigt.

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