Danke Benko (2024)

Sie sind vollbepackt mit Hand- und Einkaufstaschen, die Frauen, die in der Computersimulation das Wiener Nobel-Kaufhaus „Lamarr“ innen wie außen bevölkern. Lachende, junge Frauen in legerer Sommerbekleidung. Weiße, zahlungskräftige Frauen, selten auch People of Color – divers liegt ja im Trend. Sie alle säumen den Bauzaun, die den PassantInnen an der Adresse Mariahilfer Straße 10-18 Lust auf den „Luxury Department Store“ machen sollen. Doch ebendort herrschte 2004 Stillstand. Keine Bautätigkeit, keine Arbeiter, nur verlassene Betongerippe. Der durch die Machenschaften von René Benko verursache Crash der Signa Holding GmbH ließ den „Lamarr“-Traum jäh platzen. Die Immobilie wurde verkauft. Was bleibt, ist die Erinnerung an die Hochglanz-Renderings mit den Als-ob-Menschen einer idealisierten Wirtschaftswelt. Manche Nebenfiguren wirken fratzenhaft: Kapitalismuszombies. Realität und Imagination, Sein und Schein stoßen hier brutal aufeinander: Protz und Pleite.